Die Bücherdiebin: Roman
date : December 23rd, 2011Romane
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Die Bücherdiebin: Roman
Roman. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2009, Kategorie Preis der Jugendjury und dem Jugendbuchpreis Buxtehuder Bulle 2008
Erscheinungsjahr: 2009
7. Aufl.
All Ages
Aus d. Engl. v. Alexandra Ernst
Gewicht: 513 gr / Abmessungen: 183 mm x 125 mm
Von Zusak, Markus / Übersetzt v. Ernst, Alexandra
Deutschland 1939: Die Geschichte der 9-jährigen Liesel, deren Eltern deportiert wurden. Sie stiehlt Bücher und versucht mit ihren Pflegeeltern und einem im Keller versteckten jüdischen Boxer zu überleben, während die ersten Bomben fallen.
Selbst der Tod hat ein Herz
Molching bei München. Hans und Rosa Hubermann nehmen die kleine Liesel Meminger bei sich auf für eine bescheidene Beihilfe, die ihnen die ersten Kriegsjahre kaum erträglicher macht. Für Liesel jedoch bricht eine Zeit voller Hoffnung, voll schieren Glücks an in dem Augenblick, als sie zu stehlen beginnt. Anfangs ist es nur ein Buch, das im Schnee liegen geblieben ist. Dann eines, das sie aus dem Feuer rettet.
Eine Diebin zu beherbergen, wäre halb so wild, sind die Zeiten doch ohnehin barbarischer denn je. Doch eines Tages betritt ein jüdischer Faustkämpfer die Küche der Hubermanns
“Die Bücherdiebin” erzählt von kleinen Freuden, großen Tragödien und der gewaltigen Macht der Worte. Eine der dunkelsten und doch charmantesten Stimmen und eine der nachhaltigsten Geschichten, die in jüngster Zeit zu vernehmen waren.
Pressestimmen:
»Die Bücherdiebin« ist die Geschichte einer Jugend im Dritten Reich, erzählt von einem unglaublich sympathischen Tod, mit prallen Figuren, dramatisch, tragisch und streckenweise komisch. BR
Leseprobe:
Ich bin nach Kräften bemüht, dieser ganzen Angelegenheit eine fröhliche Seite zu verleihen, aber die meisten Menschen haben einen tief sitz Den Tod muss man nicht fürchten. Er ist nämlich, wie er als Ich-Erzähler von sich selbst in einer Vorbemerkung sagt, „bemüht, dieser ganzen Angelegenheit eine fröhliche Seite zu verleihen“. Nur hätten die meisten Menschen „einen tief sitzenden Widerwillen, der es ihnen unmöglich macht, mir zu glauben, so sehr ich auch versuche, sie davon zu überzeugen“. Mit einem weiteren Vorurteil räumt der Tod gleich zu Beginn auf, dass ihm nämlich die Menschen gleichgültig seien. Im Gegenteil. Ab und zu, so erfahren wir, braucht er sogar eine Auszeit, um sich abzulenken. „Ihr wollt wissen“, fragt er, „wovon ich mich ablenken muss? (…) Es sind die übrig gebliebenen Menschen. / Die Überlebenden.“ Eine solche Überlebende, „eine Expertin im Zurückbleiben“ ist die neunjährige Liesel Memminger. Von ihr handelt dieses wunderbare Buch. Zum ersten Mal begegnet der Tod der neunjährigen Liesel 1939 am Grab ihres kleinen Bruders, wo sie auch ihre Karriere als Bücherdiebin beginnt: Mit Hilfe des Handbuchs für Totengräber lernt sie das Lesen und muss fortan immer wieder Bücher stehlen. Sie „rettet“ auch welche — vor den Flammen der Nazis. Und hin und wieder bekommt sie auch welche geschenkt. Ihre Liebe zu Büchern muss es sein, die den Tod, der sich selbst hier als großer Erzähler erweist, die Liesel lieb gewinnen lässt. Während um sie herum Bombenhagel alles in Schutt und Asche legen, findet sie Schutz im Keller – und in ihren Büchern.
Der Tod, den der Autor uns hier präsentiert, muss man in der Tat nicht fürchten. Er ist weder böse noch kaltblütig. Und er hat eine Schwäche für Menschen, die lesen und die Bücher lieben. Ist das nicht beruhigend? Und er kann obendrein — zumindest in der Fantasie Markus Zusaks — wunderbar erzählen. – Andreas Vierecke, Literaturanzeiger.de

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Mutige und wunderschöne Literatur,
Ein Australier, der eine Geschichte über Nazideutschland erzählt – ungewöhnlich? Nein, denn Autor Markus Zusak hat deutsche und österreichische Wurzeln. Die Erzählungen seiner Eltern über die Bombenangriffe auf München im Zweiten Weltkrieg verarbeitete er in diesem Jugendroman.
Zusak lässt diese ungewöhnliche und anrührende Geschichte nicht aus der Sicht der Bücherdiebin erzählen und auch nicht aus der Sicht eines unbeteiligten Erzählers, sondern aus der Sicht des Todes. Der Tod in diesem Roman ist kein Sense schwingender Knochenmann mit schwarzem Kapuzenmantel, sondern ein interessierter und betroffener Beobachter, der die Menschen nur zum Teil versteht und sich seinen eigenen Reim auf die Geschehnisse macht. Im Jahr 1943, als schließlich die Bomben auf Deutschland herabregnen, ist der Tod bereits unglaublich müde von den tausenden und abertausenden Toten, deren Seelen er wegbringt. Er trifft Liesel Meminger an drei Wendepunkten in ihrem Leben und berichtet rückblickend über das Leben der Bücherdiebin.
Zusak gelingt es, diese Geschichte über das Dritte Reich, die schrecklich und schön zugleich ist, ohne erhobenen Zeigefinger, ohne Anklage, ohne erdrückende Moral zu erzählen. Er berichtet behutsam vom Krieg, vom Holocaust, von Wahnsinn und Liebe, von Menschen, die sich gegen die Judenverfolgung einsetzen und von Menschen, die Hitler bedingungslos folgen. Diese Geschichte ist naturgemäß eine traurige. Ein einziges Schicksal unter vielen hat der Tod sich hier herausgegriffen, und doch steht Liesel Meminger für viele andere Menschen im Zweiten Weltkrieg.
Zusak greift bereits am Anfang den Ereignissen vor, indem er den Tod berichten lässt, was sich zugetragen hat. Wir ahnen also bereits dunkel – auch wenn der Autor nicht alles enthüllt – was passieren wird. Die letzten Seiten, ja Kapitel, sind dennoch unglaublich traurig, und wie die Bücherdiebin möchten wir auf die Knie sinken und weinen. Es ist fast unmöglich, dieses Buch zu lesen und dabei keine Tränen zu vergießen. Dabei zeigt Markus Zusak seine größte Stärke, nämlich seinen ungewöhnlichen Umgang mit der Sprache. Er schreibt bisweilen poetisch, aber nie schwülstig, bricht die Sätze an ungewöhnlichen Stellen auseinander, greift zu neuen Wortschöpfungen. Er lässt uns staunen und leiden, denn diese Geschichte kann einen nicht kalt lassen.
“Die Bücherdiebin” ist ein mutiges und wunderschönes Stück Literatur, ergreifend, spannend und ungewöhnlich geschrieben. Für Jugendliche und Erwachsene unbedingt empfehlenswert.
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Ergreifende Geschichte aus dunkler Zeit – Sehr berührend -,
Gerade eben habe ich die Lektüre dieses ungewöhnlichen, ergreifenden Romans beendet. Die Geschichte handelt davon, wie das Mädchen Liesel, die während des dritten Reiches bereits alle Menschen, die sie liebt, verloren hat, bei ihren Pflegeeltern Hans und Rosa Hubermann aufwächst.
Die Charaktere dieser Ersatzeltern sind überaus liebevoll mit all ihren Fehlern und Schwächen gezeichnet. Die Mutter Rosa hat eine extrem rauhe Ausstrahlung, sie nennt Liesel z. B. Saumensch und wirkt beim ersten Kennenlernen eher unsympathisch. Schon bald zeigt sich aber, dass Rosa zwar eine rauhe Schale aber ein weiches und gutes Herz hat.
Der Pflegevater Hans schließt Liesel sofort in sein Herz, er ist gutmütig und warmherzig.
Im Laufe der Geschichte, die uns vom Tod (dem Sensenmann) erzählt wird, versteckt die Familie einen jüdischen Faustkämpfer in ihrem Keller.
Trotz großer Angst vor Entdeckung kommt es für Hans und Rosa nicht in Frage, den Juden Max davon zu schicken und ihn seinem Schicksal zu überlassen. Das Leben von Max kann erst dann nicht mehr beschützt werden, als Hans einem halb verhungerten jüdischen Mann ein Stück Brot gibt, und er somit ins Visier der Nazis gerät.
Besonders schön und ungewöhnlich sind die im Roman enthaltenen bebilderten Geschichten, die Max als Geschenke für seine Freundin Liesel angefertigt hat.
Es ist für mich immer wieder unglaublich und zutiefst verstörend, dass es im dritten Reich so viele Menschen gegeben hat, die ihren jüdischen Mitmenschen jedes Recht auf Menschlichkeit und Menschenwürde abgesprochen haben. Max malt sich selbst in seiner Geschichte auch nicht mehr als Mensch, sondern als Vogel. (Seine Haare erinnern Liesel an Federn)
Sehr gut hat mir auch gefallen, dass die Geschichte zum Nachdenken anregt, sei es über Rassenwahn, Vorurteile oder nicht ganz einfache Entscheidungen, die man in seinem Leben zu treffen hat.
Das Schicksal ist nicht planbar und Herzenswünsche sollte man besser schnell verwirklichen, bevor es zu spät ist.
Alles in allem ist dieser Roman sowohl inhaltlich als auch sprachlich sehr gelungen und zu Herzen gehend. Ich kann die Lektüre nur empfehlen !
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…furchtbar gutes Buch,
Seit langem habe ich nicht mehr so ein gutes Buch gelesen!
Ich möchte nicht auf den Inhalt eingehen, nur festellend sagen, dass ich jetzt nachdem ich das Buch gerade aus der Hand gelegt habe, traurig und tief berührt hier sitze und sagen muss:
Der Tod schreibt wahrhaft charmant und tiefsinnig!
Selten hat mich ein Buch so berührt!
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